Tempo 30 gegen Autolärm und Abgasbelastung

24. Februar 2018  OV Kassel-Nord

Der Ortsverband DIE LINKE Kassel-Nord fordert die Einführung der Höchstgeschwindigkeit Tempo 30 auf der Holländischen Straße und der Wolfhager Straße, um AnwohnerInnen, FußgängerInnen, RadfahrerInnen und BesucherInnen von Läden und Kneipen zu schützen und die Belastungen durch den Autoverkehr zu reduzieren.

Die Lärm- und Abgasbelastung für die an der Holländischen Straße und der Wolfhager Straße lebenden Menschen bedeutet einen erheblichen Verlust an Lebensqualität, zumal die Gefahr von Atemwegserkrankungen für die betroffenen AnwohnerInnen deutlich erhöht ist.

Zudem sind bedingt durch die nur wenigen Überquerungsmöglichkeiten der Holländischen Straße zwischen den Tram-Haltestellen viele Menschen – gerade Ältere und Mobilitätseingeschränkte – gezwungen, die Holländische Straße an vielbefahrenen Stellen zu überqueren, wobei in den letzten Jahren etliche Unfälle mit Personenschäden zu verzeichnen waren. Gerade auch die erhöhte Geschwindigkeit vieler AutofahrerInnen trägt zu diesem massiven Unfallrisiko bei.

An der Wolfhager Straße ist besonders der Kernbereich von Rothenditmold betroffen, wo die enge Straßenführung, verbunden mit relativ hohem Verkehrsaufkommen und einer insgesamt zu hohen Durchschnittsgeschwindigkeit des Autoverkehrs, bereits zu zahlreichen Unfällen von FußgängerInnen, darunter auch solchen mit tödlichem Ausgang, geführt hat.

Insbesondere im direkten Umfeld der Carl-Anton-Henschel-Schule in Nord (Holland) und der Valentin-Traudt-Schule in Rothenditmold muss der Autoverkehr dringend ausgebremst werden, um Kindern und Jugendlichen einen sicheren Schulweg zu ermöglichen, der insbesondere für die Grundschulkinder der Carl-Anton-Henschel- Schule momentan nicht gewährleistet ist.

Momentan lässt die Stadt noch nicht einmal ein ernsthaftes Interesse daran erkennen, überhaupt die bestehende Geschwindigkeitsbegrenzung auf 50 Stundenkilometer durchzusetzen, wofür mindestens die Installation einer stationären Blitzeranlage erforderlich wäre.

Ausdrücklich solidarisiert sich DIE LINKE Kassel-Nord mit den Forderungen und Aktionen Rothenditmolder Initiativen wie AUF und Initiative Nahverkehr für alle, die derzeit um Unterstützung für die Forderung nach Tempo 30 auf der Wolfhager Straße zwischen den Einmündungen Brandaustraße und Gelnhäuser Straße werben.

Dementsprechend begrüßen wir den Beschluss des Ortsbeirats Rothenditmold, der den Magistrat auffordert, die Fahrgeschwindigkeit auf der Wolfhager Straße zwischen der Gelnhäuser Straße und der Mombachbrücke auf 30 Stundenkilometer zu begrenzen

und ebenso einen in die selbe Richtung gehenden Beschluss des Ortsbeirats Nord

(Holland) im Rahmen des Lärmaktionsplans.

Unser langfristiges Ziel muss die Reduzierung des motorisierten Individualverkehrs sein, um die CO2- und NO2-Belastung deutlich zu reduzieren und das Wohnen und Arbeiten auch an Ausfallstraßen wie der Holländischen Straße und der Wolfhager Straße besser und lebenswerter zu gestalten. Dazu gehören neben Tempo 30 an Straßen mit Wohnbebauung auch sichere und durchgängige Radwege und der Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs durch Taktverbesserungen der Buslinie 27 und den Tramausbau über Rothenditmold nach Harleshausen.Und um den Zugang zum ÖPNV für alle zu ermöglichen, brauchen wir den Systemwechsel hin zum Nulltarif in Bus und Bahn.

 

Unser Ziel ist klar: Verkehrswende statt Autowahn!