Solidarität mit dem kurdischen Befreiungskampf! Nieder mit dem autoritären Regime in der Türkei!

In Kassel riefen am 20. Juni kurdische Genoss*innen zur Demonstration gegen erneute Angriffe der Türkei auf Nordsyrien auf: unser Redebeitrag jetzt online!

Liebe Genossinnen und Genossen, dem baş Hêvalên hêja (kurd.: “seid gegrüßt verehrte Genoss*innen”),

es freut mich dass so viele gekommen sind, um wieder mal gegen die Aggressionen des türkischen Staates zu protestieren!

„Das Flüchtlingslager Mexmûr und die jesidischen Siedlungsgebiete in Şengal waren Hauptangriffsziele der von der Türkei immer wieder unterstützten Terrororganisation IS. Dass nun die Türkei diese Ziele ebenfalls bombardiert, macht die türkische Armee de facto zur Luftwaffe des IS. Einem solchen Regime muss jede Unterstützung entzogen werden.

Aber auch die erneuten Angriffe auf die kurdischen Freiheitskämpfer sind scharf zu verurteilen. Der türkische Staat kann den kurdischen Freiheitskampf militärisch nicht besiegen – das haben die letzten 40 Jahre deutlich gezeigt. Stattdessen müssen Friedensverhandlungen stattfinden und eine politische Lösung gefunden werden, sonst wird sich dieser Krieg noch Jahrzehnte hinziehen und weiteres unsägliches Leid verursachen.“ (Zitat von Ulla Jelpke im Bundestag)

Aber warum macht die Türkei das immer wieder? Sie braucht den Krieg, sie braucht die Kurd*innen als Feindbild. Jedes autoritäre Regime braucht Feinde, um die Bevölkerung ruhig zu halten. Und das gerade jetzt, da die seit Jahren stagnierende türkische Wirtschaft einen Sommer ohne Tourismus erwartet und der türkische Außenminister bei seinem deutschen Kollegen Heiko Maaß in Deutschland anruft, und ihn anfleht die Reisewarnungen zurückzunehmen! Damit endlich wieder deutsche Tourist*innen Geld in die Kriegskasse spülen.

Gerade in diesen Zeiten braucht Erdogan die Kurd*innen mehr denn je. Jede türkische Nachrichtensendung, die sich mit dem sogenannten “Krieg gegen den Terror” befasst ist eine weniger über die tausenden Corona-Toten oder die Jugendarbeitslosigkeit von rund 30%.

Da kommt es dann schon mal vor,dass wie gestern zwei Autos von türkischen Jets abgeschossen werden, 4 Zivilisten sterben und in der Türkei spricht man vom erfolgreichen „Kampf gegen den Terror“.

Wir aber wissen was der wirkliche Kampf gegen den Terror bedeutet!

Als die kurdischen Kräfte Den IS bei Kobanê gestoppt haben, der ersten echten Niederlage des IS. Das war Kampf gegen den Terror! Oder als sie den IS im Shengal Gebire geschlagen wurde und damit der Irakische vom Syrischen Teil des IS abschnitten wurde. Oder als die Hauptstadt des IS, Raqqa in monatelangen Häuserkämpfen eingenommen wurde. Das ist Kampf gegen den Terror!

Zehntausende ließen ihr Leben Millionen wurden befreit.

Und übrigens kommen rund 1000 der IS Anhänger aus Deutschland. Es ist also ein globales Problem, das alle etwas angeht. Schätzungsweise um die 40 allein aus Nordhessen. Wie viele von denen wohl hier mal ihren Kaffee getrunken haben? Jetzt tun sie es jedenfalls nicht mehr. Entweder sind sie tot oder in kurdischer Haft….Danke!

Der Kampf der kurd*innen ist der größte antifaschistische Kampf unseres Jahrhunderts und verdient unser aller Respekt.

Wir als Partei Die LINKE verneigen uns in tiefster Demut und werden weiterhin gegen die Waffenbruderschaft zwischen der Türkei und Deutschland kämpfen!

Hoch lebe der Widerstand in Kurdistan!

Bîjî Berxwedana Kurdistanê!