Bombardier und General Electric – Solidarität mit Beschäftigten

06. Juni 2020  Betrieb & Gewerkschaft
Keine verfehlten Managemententscheidungen auf dem Rücken der Beschäftigten!

Am 17. Februar diesen Jahres verkündete der französische Konzern Alstom seine Absicht, die Zug- und Lokbausparte des kanadischen Mischkonzern Bombardier zu übernehmen. Eine Übernahme seitens Alstom könnte auch für das Kasseler Bombardier-Werk Konsequenzen haben.

Auf Einladung des Betriebsratsvorsitzenden Markus Hohmann, besuchten Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion DIE LINKE und Mirko Düsterdieck als Stadtverordneter der Kasseler Linke das traditionsreiche Werk in Kassel. Dabei informierten sie sich über den aktuellen Stand der Dinge.

Klar ist, dass die Probleme bei Bombardier seit Jahren hausgemacht sind und sich der kanadische Konzern mehr auf die Entwicklung und Produktion von Learjets konzentriert. Im Kasseler Werk werden seit 133 Jahren Lokomotiven gebaut. Der Standort hatte in den letzten Jahren zwar volle Auftragsbücher, litt aber immer wieder unter einer streng zentralistischen kanadischen Konzernführung. Dazu kamen Problemen bei den Zulieferketten von Komponenten. Eine mögliche Übernahme könnte insofern auch Chancen bieten. Klar ist aber auch, dass diese nicht auf dem Rücken der Beschäftigten vollzogen werden kann. Die Arbeitsplätze müssen erhalten bleiben!

Darüber hinaus geht es nicht nur um ca. 10.000 Arbeitsplätze in allen deutschen Bombardier Werken, sondern um die Entwicklung von Zukunftstechnologien. Diese werden für die dringend notwendige Verkehrswende benötigt. Sabine Leidig dazu: „Die Bundesregierung ist aufgefordert den Übernahmeprozess kritisch zu begleiten und auf die Sicherung der Arbeitsplätze zu bestehen.“

Der US-amerikanische Mischkonzern GE mit seinem größten Anteilseigner Blackrock plant einen groß angelegten Umbau seines Geschäftsfelds Energietechnik. Mit „Umbau“ ist allerdings wie so oft die Streichung von zahllosen Arbeitsplätzen gemeint. Das Kasseler Werk an der Lilienthalstraße im Stadtteil Forstfeld beschäftigt aktuell 300 Mitarbeiter*innen, von denen 200 Stellen zur Disposition stehen. Auch bei GE sind die Probleme hausgemacht. Viel zu lang setzte der Mischkonzern auf fossile Energien. Dass jetzt ausgerechnet die in Kassel produzierten Schaltgeräte, die in Hochspannungs-Umspannwerken verwendet werden, verlagert und damit die Produktionszahlen verringert werden sollen, ist ein Skandal!

DIE LINKE Kassel und die AG Betrieb & Gewerkschaft Nordhessen der LINKEN fordert den Erhalt der Arbeitsplätze und solidarisiert sich mit den Beschäftigten von Bombardier und GE!

Dieser Artikel der LINKE AG Betrieb & Gewerkschaft Nordhessen ist in der 32. Ausgabe der Linkszeitung erschienen.