Lesekreis Sozialistische Klassiker

Ab dem 12.9. treffen wir uns jeden Donnerstag um 19 Uhr  in der Schillerstraße – Du kannst Dich auch bequem per Videokonferenz dazuschalten. Egal ob Neuling oder Kenner, bei uns ist jeder willkommen. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Dir zu lesen und zu diskutieren!

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Meeting-ID: 846 0383 6227

Kenncode: 1848

Karl Marx prägte die Vision einer Welt, in der der Mensch nicht mehr in Verhältnissen lebt, die ihn erniedrigen, unterdrücken, isolieren und entwerten.

In unserem Lesekreis werden wir seinen philosophischen Werdegang nachzeichnen und seine Gedanken auf ihre Aktualität für das Verständnis unserer Gegenwart prüfen. Unsere zentrale These dabei lautet, dass auch nach dem Zusammenbruch der staatlichen Systeme und Ideologien, die sich auf Marx‘ Theorien stützten, seine Analysen zu Wirtschaft und Gesellschaft, Arbeit und Kapital, Freiheit und Entfremdung nichts von ihrer Relevanz verloren haben. Wir starten mit dem kommunistischen Manifest und werden im Anschluss seine philosophischen Frühwerke lesen. In der Planung sind: 

„Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie“ (1843-1844)

In diesem Text kritisiert Marx Hegels Vorstellung des Staates und entwickelt seine eigene Auffassung von der politischen Emanzipation des Menschen. Besonders der berühmte Satz aus der „Einleitung“ – „Die Religion ist das Opium des Volkes“ – stammt aus diesem Werk und verdeutlicht Marx‘ Kritik an der Rolle der Religion in unterdrückenden Gesellschaften.

„Ökonomisch-philosophische Manuskripte“ (1844)

In diesen Manuskripten entwickelt Marx die Theorie der Entfremdung, die beschreibt, wie der Arbeiter im kapitalistischen System von seiner Arbeit, dem Produkt seiner Arbeit, sich selbst und anderen Menschen entfremdet wird. Hier formuliert er erstmals seine Vorstellung von einer menschlichen Emanzipation.

„Die heilige Familie“ (1845)

Gemeinsam mit Friedrich Engels geschrieben, ist dieses Werk eine Polemik gegen die junghegelianische Kritik der Religion. Es markiert Marx‘ Übergang von einem philosophischen zum materialistischen Denken und die Abwendung von spekulativer Philosophie hin zur Analyse der gesellschaftlichen Praxis.

„Thesen über Feuerbach“ (1845)

In diesen kurzen, aber einflussreichen Thesen kritisiert Marx die materialistische Philosophie Ludwig Feuerbachs und betont die Notwendigkeit, Philosophie nicht nur interpretierend, sondern verändernd zu denken. Die berühmte 11. These lautet: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“

„Die deutsche Ideologie“ (1845-1846)

Dieses Werk, das ebenfalls zusammen mit Engels verfasst wurde, enthält eine grundlegende Kritik an den Junghegelianern und etabliert Marx‘ materialistische Geschichtsauffassung. Hier formuliert er seine Theorie, dass das materielle Leben die gesellschaftlichen Verhältnisse und das Bewusstsein bestimmt.