Zu der kurzfristigen Aufsichtsratssitzung der Gesundheit
Nordhessen (GNH), in der mutmaßlich die Kreisklinik Wolfhagen mit
sofortiger Wirkung geschlossen werden soll, erklärt Christiane Böhm,
gesundheitspolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. im Hessischen
Landtag:
„Seit Monaten versucht der Kasseler Oberbürgermeister Christian
Geselle (SPD) in seiner Funktion als Aufsichtsratsvorsitzender der GNH
mit allen Mitteln, die Schließung der Kreisklinik Wolfhagen
durchzusetzen. Nach deutlichen Bürgerprotesten und der Entlarvung der
finanziellen Scheinargumente muss nun plötzlich der Brandschutz
herhalten. Dieses Spiel ist durchschaubar und verwerflich.“
Geselle verbaue damit dem Landkreis Kassel jede Chance, eigene
Konzepte vorzubereiten und umzusetzen, um die Kreisklinik zu erhalten,
so Böhm. Empörend sei der Mangel an jeglicher Transparenz und die
Einladung zu einer Aufsichtsratssitzung ohne Einhaltung der
Ladungsfrist, während der Landrat im Urlaub sei.
„Eine Entscheidung gegen den Weiterbestand der Klinik Wolfhagen lässt
die Patientinnen und Patienten, die Beschäftigten und alle
Anwohnerinnen und Anwohner einfach im Regen stehen. Heute Morgen
protestierten 150 Menschen aus dem Landkreis, von Kirchen, Parteien und
vom Förderverein gegen die Schließung der Klinik.
Eine solche Entscheidung entzieht der politischen Vertretung des
Landkreises jede Möglichkeit, den Weiterbestand in eigener Regie voran
zu bringen. Erschwerend kommt die Entscheidung des Gerichts hinzu, dass
z. Zt. keine Schritte zur Schließung der Klinik unternommen werden
dürfen. Ich fordere den Kasseler OB auf, keine Entscheidungen zu Lasten
der gesundheitlichen Versorgung im Landkreis zu treffen.“